Altmühlzentrum Burg Dollnstein

Das Altmühlzentrum ist ab Ostersonntag, den 31.03.2024 wieder geöffnert.

Bei Dollnstein weitet sich das von Treuchtlingen über Solnhofen verlaufende enge Tal der Altmühl unvermittelt zu einem großen Talkessel, in dessen Mitte getrennt von den umliegenden Höhen ein lang gezogenes Felsenband aufragt. Hier, am Flussübergang der einstigen Römerstraße, entwickelte sich im Grenzland zwischen den Bayern und Franken ab dem frühen Mittelalter am Nordufer der Altmühl um das Felsenband in der Talmitte die Burg Dollnstein.

Burgstallungen und Burgtor blieben bis heute erhalten. Nach einer aufwendigen Sanierung wurde hier das Altmühlzentrum Burg Dollnstein eingerichtet. Die vielfältige Ausstellung beschäftigt sich mit Themen aus der Geschichte der Burg, des Ortes und der Gegend ebenso wie mit der Natur. Ein Glanzstück ist der Dollnsteiner Münzschatz.

Das Gebäude und seine Geschichte

Zunächst entstand zwischen dem Altmühlufer und dem Felsen eine offene Siedlung. Im 9. Jh. wurde diese von  einem Wall aus Baumstämmen und Erde und ab 1100 von einer später mit Zinnen bekrönten Wehrmauer umgeben. Der Zugang erfolgte durch ein sog. Kammertor aus der Zeit um 1150. Um 1100 wurde an die Innenseite der Mauer ein stattlicher, 17 m langer Saalbau („Palas“) angebaut, der um 1200 auf 22 m verlängert wurde.

Seine Dimensionen erlauben den Schluss, dass die erste Dollnsteiner Burg ursprünglich nicht auf dem Felsen lag, sondern eine Niederungsburg zwischen dem Burgfelsen und der Altmühl war. Spätestens im 12. Jahrhundert begann man – wohl der neuen „Mode“ im Burgenbau entsprechend – mit dem Bau einer Höhenburg auf dem Felsen. Die „untere“ Burg wurde allmählich überflüssig, den neuen Bedürfnissen angepasst, mehrfach umgebaut und teilweise abgerissen. Nach dem Erwerb durch das Hochstift Eichstätt im Jahr 1440 wurde die alte Burg zu Füßen des Felsens endgültig zur Vorburg.

Modell der Burg Dollnstein

Wie dendrochronologische Untersuchungen ergaben, ließ Fürstbischof Albrecht II. von Hohenrechberg 1444/45 an die Burgmauer Wirtschaftsgebäude („Burgstallungen“) anbauen. Die Oberburg wurde bis zum Ende des 30-jährigen Krieges, in dem sie stark beschädigt wurde, Sitz des Pfleg- und Kastenamtes Dollnstein des Hochstiftes Eichstätt. Danach war sie nur mehr wenig bewohnt.

In der Säkularisation 1802/03 fielen Ort und Burg Dollnstein an den Großherzog Ferdinand II. von Toskana, den Kurfürsten von Salzburg, der sie 1804 versteigern ließ. Dabei wurde das Burggelände mit allen Bauten auf 7 Dollnsteiner Bürger aufgeteilt und ab 1980 nach und nach von der Gemeinde Dollnstein erworben. Nach der Versteigerung brachen die neuen Besitzer die Oberburg ab und verwendeten oder verkauften die Steine als Baumaterial. Die Burgstallungen und das Burgtor entgingen dem Abbruch, da sie landwirtschaftlich genutzt und teilweise als Wohnung verwendet werden konnten.

Ihr gesamter Baubestand ist bis heute unverändert erhalten, sie verfielen jedoch mehr und mehr und befanden sich zuletzt in einem ruinösen Zustand. Die dringend notwendige Sanierung des hoch einsturzgefährdeten Gebäudes scheiterte jedoch lange am Fehlen eines schlüssigen Nutzungskonzeptes, bis schließlich die Idee des „Altmühlzentrums Burg Dollnstein“ entwickelt wurde. Auf dieser Grundlage konnte der Komplex in den Jahren 2005 bis 2012 nach modernsten denkmalpflegerischen Gesichtspunkten saniert und die Ausstellung in Angriff genommen werden.

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