Küche anno dazumal

Zu der Wohnung, in der heute der Schatzraum und Ullmann-Raum untergebracht sind, gehörte auch eine Küche. In ihrer heutigen Form entstand sie im späten 18. Jahrhundert bei einem Umbau. In Gebrauch war sie bis in die 1980er Jahre. Den Mittelpunkt der Ausstellung bildet die ehemalige Kocheinrichtung, die mehrfach umgebaut und erweitert wurde: ein gemauerter Backofen unter dem mächtigen Tragbalken des Deutschen Kamins und ein emaillierter Küchenherd. In der gerundeten Nische neben dem Herdblock war ein Waschkessel oder ein Wasserfass eingebaut. Am hölzernen Löffelbrett und Schüsselrahmen an der Wand zum Flur waren die früher hier benutzten Küchengeräte aufbewahrt. Im Hausflur befindet sich noch ein ursprünglicher Pumpbrunnen, der die Bewohner mit Wasser versorgte. Die Türe zur Altmühlseite wurde erst im 19. Jahrhundert durch die romanische Ringmauer gebrochen.

Mehrere Töpfe in einer Vitrine zeigen die Entwicklung des Küchengeschirrs - von einfachen Töpfen des Mittelalters über Töpfe mit Deckeln hin zum Dampfdrucktopf aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und zum Sicomatic („Sicherheits-Kochtopf") der Firma Silit.

Die Formen der Tontöpfe dienen der Archäologie als Datierungsnachweis für die Schichten,  in denen sie gefunden wurden und damit für die zeitliche Einordnung der Fundstücke aus  diesen Schichten. Besonders aussagekräftig  sind bei den Töpfen neben der Grundform und ihrer Herstellung der Brennvorgang, die ornamentale oder farbige Gestaltung sowie die Randausbildung am oberen Ende des Topfes.

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