Lochschlaghöhle bei Obereichstätt
Den Fuß der nach Nordosten schauenden Steilseite eines Einzelfelsens bildet eine ebene, 4 m breite und 20 m lange Terrasse, die teilweise vom vorspringenden Felsen überdacht ist, teilweise in den Felsen hinein sich als kleine, nur mehr 60 cm hohe und 2,60 m tiefe Höhle fortsetzt.
Karl Gareis untersuchte die Höhle 1910 und 1913. Er fand gleich unter der Moosdecke zahlreiche Scherben aus der Hallstattzeit (um 600 v. Chr.). In einer Tiefe von ca. 50 cm kamen Stichel, Klingen und Schaber aus rotem, weißem und schwarzem Hornstein ans Tageslicht, die Höhle wurde also auch von steinzeitlichen Jägern besucht und zwar nach der Art der Funde wohl in der Mittelsteinzeit. Aus dieser Zeit stammen auch einige aufgefundene Knochenstückchen, die eine eigentümliche abgeschabt aussehende Oberfläche aufweisen. Auf einigen von diesen Splittern befinden sich Kritzer, die als eine von Menschenhand hergestellte Gravierung gedeutet werden könnten, z. B. die 3 cm hohe Zeichnung eines Sumpfvogels. Weitere Untersuchungen führten 1950 und 1956 Karl Gumpert und Peter Sessler durch, die in den untersten Schichten Tierknochen der ausgehenden Eiszeit, darüber Steinwerkzeuge der Mittel- und Jungsteinzeit sowie Keramikscherben der Bronzezeit, Urnenfelderzeit, Hallstattzeit und des Mittelalters entdeckten.
Lage
Die Höhle am rechtsseitigen Altmühltalhang zwischen Breitenfurt und Obereichstätt (in der Waldabteilung Lochschlag) läßt sich wie folgt erreichen: Nach Bahnunterführung in Obereichstätt rechts - Weg parallel zur Bahnlinie bis zu einem planierten Schuttplatz (kurz nach Holzgebäude) - den an der hangseitigen hinteren Ecke des Schuttplatzes beginnenden Waldweg bis ca. 10m vor kleine Lichtung - dort ansteigende Abzweigung nach halblinks bis Parallelweg, diesen nach rechts - nach ca. 96 m am linken Wegrand zwei gelb und rot lackierte Eisenstäbe - dort schmale Waldschneise nach links - nach ca. 15 m eine Lichtung, an deren rechten Rand kaum sichtbar im Unterholz die Höhle.
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