Meteorit "Eichstädt" - historische Darstellung

Meteorit "Eichstädt"

Das mit Sicherheit bedeutenste Naturereignis der Gegend, das uns belegt ist, stellt der Einschlag des sogenannten "Wittmess-Meteoriten" im Jahr 1785 dar, der heute als "Meteorit von Eichstädt" in den Annalen geführt wird. Es ereignete sich im "Ziegelstadel", einer kleinen Ziegelhütte auf Breitenfurter Gemarkung im Wittmess-Wald. Am 19. Februar 1785 nach 12 Uhr mittags hörte dort ein Knecht einen heftigen Donnerschlag und sah, wie ein Stein in einen Schneebedeckten Stapel fertiger Ziegel einschlug. Der Meteorit wog etwa 3 kg und war angeblich noch heiß, als er aufgehoben werden sollte.

Der Eichstätter Hofkammerrat und Lehrer der Physik Ignaz Pickel nahm sich des Falls an und berichtete darüber. Von den in alle Welt gegangenen Stücken des Steins sind heute nur noch etwa 500 g in Museen und privaten Sammlungen erhalten. Das größte Einzelstück mit 122 g ist im Naturhistorischen Museum in Wien zu sehen.

Meteorite sind etwa 4,5 Mrd. Jahre alte Urmaterie aus der Zeit der Entstehung unseres Sonnensystems. Ihre Struktur ist auf ihrer Odyssee durch das Weltall trotz gelegentlicher Kollisionen überwiegend erhalten geblieben. Auch beim Flug durch die Erdatmosphäre werden sie nur oberflächlich aufgeschmolzen.

Der Meteorit von Eichstädt (abweichend von der modernen Schreibweise Eichstätt) ist ein Chondrit der Klasse H5, ein Steinmeteorit, der jedoch auch relativ viel Metall (nickelhaltiges Eisen) enthält.

Mehr als 90 % der weltweit über 50.000 anerkannte Meteorite wurden in der Antarktis und den heißen Wüsten entdeckt, wo sie über zehntausende von Jahren erhalten geblieben sind. Nur bei gut 2 % dieser Funde wurde auch der Fall beobachtet.

In Mitteleuropa hingegen ist das Auffinden von Meteoriten aufgrund der Vegetation und der zur schnellen Verwitterung führenden Klimaverhältnisse schwierig. Deshalb stammen zwei Drittel der in Deutschland gefundenen 49 Meteoriten aus beobachteten Fällen. Das gilt auch für die sechs gesicherten Meteoritenfunde auf dem Gebiet des heutigen Bayern.

Meteorit "Eichstädt" - historische DarstellungGelände des Meteoriteneinschlages bei BreitenfurtKapelle am ehemaligen Ziegelstadel BreitenfurtMeteorit "Eichstädt" - SchmelzkrusteApokalypse, Lukas Cranach: Darstellung unerklärlicher NaturphänomeneSchnitt

Lage

Nach Berichten aus dem Jahr 1785 fiel der Meteorit in die ehemalige Ziegelhütte im Wittmess-Wald bei Breitenfurt. Am Altmühltal-Radweg befindet sich in der Nähe Breitenfurts eine Infotafel, die auf das Naturereignis hinweist.


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Info-Adresse

Altmühlzentrum Burg Dollnstein
Unterer Burghof 5
91795 Dollnstein
Tel.: 08422 9879810
Fax: 08422 9879811
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